Johannes Saurer Architekt BSA

Umbau / Anbau Wohnhaus Thun

Auftraggeber

Privat

Planung

2019

Ausführung

2020

Das Einfamilienhaus im stark durchgrünten Thuner-Hohmad-Quartier, Baujahr 1932, wird für eine junge Familie aufgefrischt und wohntüchtig gemacht. In der Äusseren Erscheinung ist das einfache und bescheidene Haus noch sehr ursprünglich. Einzig im Bereich der alten Veranda stört ein in den 70er Jahren vorgenommener baulicher Eingriff. Im Innern sind wenig originale Oberflächen sichtbar. Später eingebaute Schichten und Kunststofffenster beeinträchtigen das Erscheinungsbild. Das Haus steht in einem grosszügigen Garten mit einer mächtigen Birke. 
Die Spuren der Moderne sind teilweise noch sichtbar. Bei der sanften Renovation wird die kleinteilige Struktur weitgehend belassen. Nachträglich aufgetragene Schichten werden entfernt und die vorhandenen Qualitäten herausgeschält. Ursprüngliche Fensteröffnungen werden wiederhergestellt. Alle originalen Beläge – Holzboden, Gipswände und -Decken, Plättliböden – werden belassen und wo nötig geflickt. Die typischen Fenstersprossen der Moderne mit der horizontalen Prägung, werden gemäss den alten Plänen wieder hergestellt.
Das Farbkonzept wird neu interpretiert und mit Naturpigmentfarben und vertikalem Pinselstrich aufgetragen. Als Ergänzung zu den eher kleinen Räumen des Wohnhauses wird eine transparente Veranda – Gartenzimmer – vorgebaut. Das Gartenzimmer schwebt auf drei Stützen über der grosszügigen Grünfläche und wird somit Teil des Gartens. Durch die dreiseitige Verglasung sind Birke, Wetterstimmungen und die Jahreszeiten unmittelbar erlebbar und Teil des Wohnens. Die raumhohen Fensterflügel öffnen sich zum Garten hin. Boden und Decke laufen über die Verglasung hinaus. Eine kleine Betontreppe, seitlich angebracht, erlaubt den „Einstieg“ in den Garten. Innenraum und Aussenraum verschmelzen und gehen ineinander über.