Johannes Saurer Architekt BSA

Sanierung Wohnhaus Belp

Auftraggeber

Privat

Planung

2024

Ausführung

2025

Architektonische Qualität

Das Wohnhaus in Belp zählt zu den ältesten noch bestehenden Bauten in der direkten Umgebung. Es ist ein Zeitzeuge der Schweizer Nachkriegsarchitektur und weist räumlich hohe Qualitäten auf. Die Architekten Hans Lorenz, Kantonsbaumeister vom Kanton Graubünden und Walter Jaussi, ein regional bekannter Architekt, schufen ein klar gegliedertes, lichtdurchflutetes Einfamilienhaus mit grossen, multifunktionalen Räumen. Die Proportionen sind sorgfältig austariert und die Räume sowohl im Grundriss als auch im Schnitt schlüssig angeordnet. Die grosszügige durchgrünte Umgebung ist eine weitere Qualität, die es hervorzustreichen gilt. Die architektonische Qualität, die Einzigartigkeit im Ort sowie die Funktion als Zeitzeuge rechtfertigen den Erhalt vom Bestand zweifelsohne. Von einem Abbruch ist dringend abzuraten. Im Gegenteil: der wertvolle Bestand muss erhalten und deshalb auch unterhalten resp. saniert werden. Eine Sanierung muss demnach mit höchster Sorgfalt geplant und realisiert werden und soll sich am Bestand orientieren.

Originale Bausubstanz

Das Einfamilienhaus ist heute 72 Jahre alt. Für das fortgeschrittene Alter befindet sich das Gebäude in einem guten Zustand. Es scheint, als wäre zum Gebäude in all den Jahren grosse Sorge getragen worden. Grösstenteils sind die Bauteile im originalen Zustand. Ausnahmen sind die Fassadenverkleidung, die Küche sowie die beiden Nasszellen. Diese späteren baulichen Veränderungen sind weniger sorgfältig ausgeführt worden. Bei einer umfassenden Sanierung empfiehlt es sich, diese Veränderungen zu korrigieren.

Lebenszyklus Gebäude

Trotz hoher Sorgfalt haben einige Bauteile ihre Lebensdauer erreicht oder werden das in absehbarer Zeit tun. Diese Bauteile müssen geflickt oder ersetzt werden. Dazu zählen vor allem die Gebäudetechnik, Fenster und Türen, sowie vereinzelte Oberflächen. Ein weiteres Problem ist der hohe Energieverbrauch. Der Bestand ist praktisch nicht isoliert. Eine Dämmung der Gebäudehülle scheint bei einem grösseren Eingriff unumgänglich. Von einer energetischen Sanierung wären in erster Linie die Fenster das Dach, die Kellerdecke sowie die Heizung betroffen. Eine Dämmung der Fassade wäre noch besser, ist aber mit deutlichem Mehraufwand verbunden. Nebst der Heizung haben auch gewisse Komponenten der Elektro- und Sanitärinstallationen ihre Lebensdauer erreicht oder bereits überschritten. Diese gilt es auch genauer zu untersuchen und wo nötig zu erneuern.