Johannes Saurer Architekt BSA

Dorferweiterung Uettligen West

Auftraggeber

Einwohnergemeinde Wohlen bei Bern

Ideenwettbewerb

selektiv

Planung

2019

Die Identität Uettligens als bäuerliches Dorf in der Nähe von Bern ist immer noch ablesbar. Der Strassenverlauf, Ackerbau, Tierhaltung, biologische Landwirtschaft und Gemüsebau gliedern die geschwungene Landschaft zusammen mit Dörfern, Weilern und einer Vielzahl von Bauernhöfen.

Das Projekt befolgt die bestehenden Spielregeln des Dorfes. Zu den wichtigsten Regeln gehören die Stellung der Gebäude am Strassenraum, die freie Blickachse auf die Felder und der Fernsicht, die Bewahrung des ländlichen Aussenraumes (keine Einfamilienhausprivatgärten) und der materialgerechte Umgang mit Holz, Ziegeln und Verputz. Uettligen West soll zu einem Bestandteil des Dorfes werden und nicht als Siedlung gelesen werden. Die Dorfstruktur soll bis an den Dorfrand weiterwachsen.

Der Wohnungsschlüssel ist vielfältig und alle Wohnungen sind behindertengerecht ausgebaut. Die Bewohner gelangen über drei unterschiedliche Plätze zu ihren Wohnungen. Mehrere Fusswegerschliessungen zur Säriswilstrasse sowie auch zur Wohlenstrasse ergänzen das arealinterne Erschliessungssystem über die drei Plätze. 

Es werden drei Höfe mit lockerer Umbauung gebildet, welche die Bauernhoftypologie übernimmt und die bauliche Dichte angemessen ins Dorf integriert. Die 4-Geschossigkeit sollte eine Ausnahme im Dorf bleiben. Das Dorf lebt durch die unterschiedlich hohen Ziegeldächer. Die Fernsicht auf das Dorf soll weiterhin seine Lebhaftigkeit durch die Ziegeldachflächen erhalten.

Die Materialisierung spielt eine zentrale Rolle. Ortstypische Materialien, wie ungestrichenes Holz, Ziegeldächer (inkl. Vordach), Backstein oder Verputz, werden eingesetzt. Alle Wohnungen haben zwei bis drei Ausrichtungen. Fussgängerverbindungen, Parkierungsmöglichkeiten und gemeinschaftliche autofreie Aussenräume, die eine Anbindung an das Dorfleben schaffen, sollen zur Wohnqualität beitragen.