Johannes Saurer Architekt BSA

Erweiterung und Sanierung Schulanlage Kandermatte Thierachern

Auftraggeber

Gemeinde Thierachern

Landschaftsarchitekt

Projektwettbewerb

offen

Planung

2023

Die Schulanlage von Architekt Werner Küenzi aus dem Jahr 1975 ist von hochstehender Qualität. Sie ist uns Vorbild für das Weiterbauen. Küenzi baute im Kanton Bern nicht weniger als 25 Schulanlagen. Die meisten resultierten aus gewonnenen Architekturwettbewerben. Darunter befindet sich auch die Schulanlage Kandermatte, die aufgrund ihrer klaren räumlichen Auslegung, ihrer Organisationsstruktur sowie der inneren und äusseren Gestaltung zu den Pionieren der Zeit gehören und heute noch durch ihre hohe Qualität beeindrucken. Charakteristisch an der Schulanlage Kandermatte sind die vorsprungslosen Pyramidendächer der beiden Klassentrakte. Sie prägen mit ihren klaren Konturen die Architektur und geben der Schule ihre Identität. Die vorkragend eingesetzten Betonstützenelemente mit starker Schattenwirkung verstärken die skulpturalen und plastischen Qualitäten dieser Rasterarchitektur. Der eingeschossige Sockelbau kommuniziert gut mit den umliegenden Bauten und der offenen Landschaft.

Es war für uns schnell klar, dass wir den eingeschossigen Sockelbau nicht aufstocken dürfen. Die spezielle Lage am Siedlungsrand erfordert einen flachen Bau. Zur Stärkung der Identität stocken wir die  beiden Pyramidendächer auf. Der Sockelbau wird mit Nutzung ergänzt. Ein grosses Dach verbindet die Bauten miteinander und schafft einen teilüberdeckten Pausenhof – das Herz der Schulanlage. Es entsteht eine Schule mit Hof, eine kleine, reizvolle Welt. Ein Schulort ist heute nicht nur Bildungsstätte, sondern immer mehr ein Treffpunkt und Ort des Zusammenlebens. Die Schule als Ort der Inspiration, wo man gerne Zeit verbringt.

Der originalen Bausubstanz schenken wir höchsten Respekt. Sie ist von grosser Qualität und kann nicht reproduziert werden. Die gestalterischen Details der Bauzeit sind uns wichtig. Sie verleihen der Anlage ihre Identität. Nachträglich eingebaute Elemente und Schichten werden rückgebaut.