Die OS Strättligen liegt in einem durchgrünten Wohnquartier der 70er-90er Jahre inmitten der Stadt Thun. Die orthogonal ausgerichtete Schulanlage besteht aus vier differenzierten Einzelbauten, die konsequent in Sichtbeton ausgeführt sind und eine starke Identität besitzen. Die Ränder des Ensembles sind stimmig und kommunizieren gut mit der Nachbarschaft.

Unser Projekt lässt deshalb die Ränder unberührt und verdichtet in der Mitte. Die nicht mehr benötigte Abwartswohnung wird abgebrochen. An deren Stelle, mit etwas Abstand zur Turnhalle, setzen wir den Neubau. Der Fussabdruck des punktförmigen Volumens wird minimal gehalten. Die wertvollen Aussenflächen werden nicht geschmälert. Wir entfernen die Verbindungsdächer, damit die einzelnen Bauten als Ganzes sichtbar erscheinen und die Zwischenräume ihre volle Wirkung entfalten können. Es entstehen urbane Qualitäten mit Fassaden, Gassen und Plätzen. Die vorhandene béton-brut-Architektur ergänzen wir mit einer bois-brut-Architektur.

Die Schulanlage unterstreicht ihre Funktion als bedeutendes Oberstufenzentrum, als öffentliche Anlage und als Quartiertreffpunkt. Ein Schulort ist heute nicht nur Bildungsstätte, sondern immer mehr ein Treffpunkt und Ort des Zusammenlebens, eine wertvolle Freiraumoase. Die Schule als Ort der Inspiration, wo man gerne Zeit verbringt.