Das alte Schulhaus Niederwangen von 1892 steht an der leicht geschwungenen Juchstrasse.
Der rechteckige Baukörper mit angegliedertem Nasszellenturm spricht eine klare Formsprache und wird durch die Riegkonstruktion in seiner übersichtlichen Gliederung verstärkt.
Das grossflächige, ruhig wirkende Steildach bildet den oberen Abschluss des Gebäudes und wird durch das stirnseitige Ornamentwerk fein ergänzt. Das Schulhaus wird schützenswert eingestuft.

Seit 1982 wurde das Gebäude als Schulhaus genutzt. Nach der Sanierung werden in den unteren Geschossen eine Tagesschule, ein zur Basisstufe ausbaubarer Kindergarten und das Textile Gestalten sowie mehrere Spezialzimmer wie Logopädie etc. geführt. Das bisher ungenutzte Dachgeschoss wird zum grosszügigen Musikzimmer ausgebaut.

Die Statik des Schulhauses basiert grösstenteils auf dem Original-Riegwerk zur Lastabtragung. Im Dachgeschoss werden nachträglich eingebaute Verstärkungen abgebrochen und die Balkenlage in ihren ursprünglichen Zustand zurückgeführt. Die Dachkonstruktion wird neu durch roh belassene Stahlträger verstärkt. Auf der Innenseite des Gebäudes wird eine Dämmschicht aus Mineralwolle angefügt. Durch die lückenlose Dämmung kann der Heizwärmebedarf auf rund einen Viertel des Ist-Zustandes reduziert werden. Die Sanierungsarbeiten erfordern einen sorgfältigen Umgang mit dem Bestand und ein Zusammenführen von Alt und Neu, ohne den Charakter des Gebäudes zu „überschreiben“. Anhand Vorgaben des Restaurators wird die Fassade zum ursprünglichen Farbbild zurückgeführt. Die ursprünglich offene Laube war vor der Sanierung aufgrund nachträglich eingebauter, geschlossener Wände nicht mehr als Laube erkennbar. Die Wände werden mit einer grossflächigen, feingliedrigen Verglasung über beide Geschosse ersetzt. So wird die Laube, die beide Gebäudeteile verbindet, wieder spürbar. 
In den Räumen sorgt die innere Ummantelung aus hellen Birkensperrholzplatten für eine freundliche und warme Atmosphäre.