Johannes Saurer Architekt BSA

Sanierung Eckwohnung Schlosspark Boll

Auftraggeber

Privat

Planung

2024

Ausführung

2024 – 2025

Ausgangspunkt der Siedlung Schlosspark in Boll war ein gepflegtes Anwesen mit einem stattlichen, 1729 erbauten Herrenhaus. Um dessen Unterhalt zu sichern, sah sich der Eigentümer dieses kleinen Schlösschens zum Verkauf eines Teils seines Areals gezwungen. Durch eine dichte Bebauung im steilen Hang konnte der auf einer Zwischenterrasse liegende Garten mit seinem fantastischen Baumbestand erhalten werden. Das nach Süden geneigte Grundstück bietet eine grossartige, unverbaubare Aussicht über die Baumriesen des Schlossparks hinweg auf die Alpen.

Zwischen 1991 und 1996 entsteht nördlich des kleinen Schlösschens Sinneringen in Boll eine neue, dichte, städtisch anmutende Siedlung. Es ist ein typischer Wurf des Architekturbüros
Atelier 5: Sichtbeton, Schottenbau, enge Gassen, zentraler Dorfplatz.

65 Wohneinheiten mit unterschiedlichem Zuschnitt und sieben Ateliers werden über eine sich gegen Ende verzweigende Achse erschlossen. Auf dieser Gasse mit ihrem zentralen Platz kann sich das öffentliche Leben entfalten. Eine starke Präsenz haben hier die Hauseingänge, Treppen und Passerellen. Sie tragen zur Lesbarkeit der Anlage bei.

Bei der Sanierung handelt es sich um eine Eckwohnung am östlichen Siedlungsrand. Die Originalsubstanz ist weitestgehend vorhanden, einzig die ursprünglichen Plattenböden wurden mit Parkett überdeckt und das Atelier im Keller zum Gästezimmer ausgebaut.

Die Wohnung wird sanft saniert, wobei der ursprüngliche Charakter des Reihenhauses erhalten bleibt. Die Küche wird minimal aufgefrischt; Geräte austauschen, Fronten erneuern. Die nachträglich montierten Wandleuchten werden durch die noch vorhandenen Originale ersetzt. Der Eingangsbereich erhält seine ursprüngliche Grosszügigkeit zurück und soll aufgewertet werden. Die schmalen Betontreppen bleiben bestehen. Einzig die Gipswände im Treppenbereich werden teilweise durch eine durchlässigere Staketenstruktur ausgetauscht. Damit kann das Privileg der Eckwohnung betreffend des seitlich einfallenden Lichts besser genutzt werden. Die wohnlichen Parkettböden werden aufgefrischt und die tapezierten Wände erhalten einen neuen Anstrich. Das Gebäude behält somit auch nach der Sanierung seine konzeptionelle Klarheit.