Johannes Saurer Architekt BSA

Umbau / Neubau Wyssloch Bern

Auftraggeber

Stadt Bern

Projektwettbewerb

offen

Planung

2019

Rangierung

3. Rang

Ein Wiesenraum als Freiland mit dem Wysslochgut als Bauernhaus und der Schule als scheunenartiger Bau entwickelt eine klare Sprache. Ein klassisch rurales Ensemble wird somit als Vorbild beigezogen und bildet das Hauptmotiv für die Entwicklung des Wysslochs.

Freie Mitte, Wiese, Raum: Die nutzungsbestimmten Räume am Rand wie Schulhaus, Pausenplatz und Familiengärten, führen zu einer Verdichtung der Ränder, während sich das Areal zur Mitte hin öffnet. Die Aufteilung in eine offene Mitte und verdichteten Rändern zielt auf Teile von unterschiedlicher Intensität ab. Als verbindendes Merkmal fungiert der Bach in der Talsohle.
Die angrenzenden Fuss- und Flurwege werden fortgesetzt und ermöglichen freies Geleit.

Die Setzung des Schulgebäudes in der Landschaftskammer markiert keine Absperrung, sondern begleitet den Freiraum. So ist der Neubau möglichst schmal und steht längs zu den Verbindungswegen. Die Klassenzimmer haben immer direkten Bezug zu dem Talraum im Süden. Sämtliche Räume sind auf zwei Geschossen untergebracht. Im Erdgeschoss befinden sich die Spezialräume wie Aufenthalt und Essen, Lehrerzimmer, Lagerräume und die Sportgarderoben. Der Hauptzugang an der Südseite bietet mit dem erweiterbaren Mehrzweckraum einen grosszügigen und nutzungsoffenen Empfangsort. Im Obergeschoss befinden sich alle Klassenzimmer. Ihnen vorgelagert ist eine breite Laubenschicht, die der Schule einen geschützten Aussenraum bietet und gleichzeitig als zentraler Begegnungs- und Verteilraum auftritt. Aufbauend auf der Topographie entsteht ein ebenerdiger Zugang im Norden zum Obergeschoss, wodurch die Klassenräume der Basistufe direkt erschlossen sind. Gleichzeitig ist die Laube auch durch eine Aussentreppe von der Südseite her direkt betretbar.

Jeweils zwei Klassen bilden zusammen einen Cluster mit gemeinsam genutztem  Entrée/Garderobenbereich. Diese Vorräume sind dank aussenliegendem Fluchtweg individuell möblierbar. Zusätzlich verfügt jedes Klassenzimmer über ein hochliegendes Fensterband, welches das Zimmer mit Nordlicht erhellt. Die Gruppenräume im Norden runden das Angebot ab.
Der Blick in den intimeren und reich bepflanzten Garten ermöglicht ein konzentriertes Arbeiten.

Die gesamte Struktur besteht aus einem durchgehenden Holzskelett. Der leichte und offene Holzbau tritt im Obergeschoss nach aussen in Erscheinung und ruht auf einem massiven Sockel. Stark prägend  ist die vorgelagerte Laube, welche an den weit vorragenden Dachsparren aufgehängt ist.