Auftraggeber
Landschaftsarchitekt
Projektwettbewerb
offen
Planung
2009
Rangierung
3. Rang
Der Eingang zu Naters wird geprägt durch die Mühlebauten mit dem schlanken Turm und durch die schützende Bergflanke im Rücken. Das zu bebauende Areal wird mit Wohn-, Büro- und Hotelbauten ergänzt und strukturiert. Im Innern der Bebauung entsteht ein grosszügig angelegter, verkehrsfreier Freiraum, der zum Begegnungsort, zum neuen Dorfplatz werden soll.
Der eigenwillige, wuchtige und kraftvolle Baukörper des DialogCenters liegt wie ein heruntergewalzter Findling auf dem Hofplatz. Im Umfeld des Findlings neigt sich der Boden trichterartig leicht zum Gebäude hin und reagiert damit optisch auf die Schwere des Baukörpers.
Entlang des Hofrandes zieht sich ein heller Ortbetonbelag. Er bildet das Bindeglied zwischen Innenhof und Randbebauung und vermittelt zwischen Innen und Aussen. Wie ein Relief ragt ein Natursteinfeld aus Granit 20 bis 80 cm aus dem Beton heraus, wird durch feine Wegführungen in ungleiche Felder geteilt und gliedert den Aussenraum. Lärche und Arve sind die bildbestimmenden Gehölze des Innenhofs. Die Lärche spendet im Sommer Licht und Schatten, verzaubert im Herbst den Raum mit ihren goldgelben Nadeln und lässt im Winter das schwache Sonnenlicht ungehindert auf den Platz fallen. Arven bilden ganzjährig einen halbtransparenten Raumbegrenzer zur Wohnbebauung. Der Baukörper des DialogCenters wird in einem dunkleren Dämmbeton gegossen, die monolitische Wirkung kommt dem Bild des Steinblocks am nächsten. Der Sichtbeton verleiht dem schluchtartigen Couloir im Innern wie auch den kantigen Oberflächen etwas sehr Direktes und Kraftvolles. Durch frei angeortnete Fenster werden die Innenräume natürlich und gleichmässig belichtet, es entstehen flexibel nutzbare Raumzonen mit interessanten Ausblicken.
Die Nutzungen sind in fünf Ebenen aufgeschichtet und können mit Rolltreppen bequem und schnell erreicht werden. Besucher und Benutzer können von allen Seiten durch die Häuserlücken in den Hof gelangen. Als Option kann der Aussenraum über den Perimeter hinaus erweitert werden. Die Erdgeschosse beinhalten vorwiegend öffentliche Nutzungen wie Läden, Ateliers, Cafes, Restaurants, im Untergeschoss werden Kellertheater und Kinos angeboten.
Es soll eine atmosphärische Dichte entstehen, die zur Belebung des Ortes beiträgt.