Das Haus wurde Anfang der 1970er Jahren als Arzthaus mit Arztwohnung und Praxis beim Architekten Urs Krattinger aus Bern in Auftrag gegeben. Es befindet sich im ruhigen Wohnquartier „Im Staffel“ am nördlichen Dorfrand von Jegenstorf. Unter den gegeneinander verschobenen Pult- und Flachdächern findet sich ein pavillonartiger Grundriss, der die Innenräume mittels durchfliessender Materialien und raumhohen Fensterfronten mit den Aussenräumen verbindet. Der Charakter des Hauses wird durch die liegenden Oblicht-Fenster- bändern, den raumhohen, fernöstlich inspirierten Glaswänden und den Kupfer- und Eternitfassadenverkleidungen im Obergeschoss unterstützt. Das grosszügige Gebäude von hoher Wohnqualität vereinigt volumetriebetonten Individualcharakter mit den typischen Baumaterialien der 1970er Jahre.

Die Arztpraxis wird durch den Zusammenschluss von mehreren Räumen in eine grosszügige Loftwohnung umgewandelt. Die südseitigen Nebenräume der Arztpraxis werden zusammengeschlossen und dienen der Hauptwohnung als Esszimmer. Mit der raumhohen Fensterfront öffnet sich dieser Raum zum Garten hin. Das fensterlose Röntgenzimmer auf der Nordseite wird zur offenen Küche umgebaut.

Beim Umbau wurden die bestehenden Materialien übernommen und im ganzen Haus fortgeführt. Durch die Reduktion auf die wenigen wesentlichen, hochwertigen und naturbelassenen Materialien wird der Individualcharakter des Gebäudes gestärkt. Stahlskelettelemente vom Bestand werden aufgenommen und ergänzt. Der bestehende Waschbetonboden wird erweitert, die bestehenden Täferlatten der Decke werden in neuer Anordnung wiederverwendet. Eine Gipsdecke lässt die Loftwohnung von der Hauptwohnung unterscheiden und gibt ihr ihren individuellen, modernen Charakter. Die fliessende Raumbildung von Innen- und Aussenraum wird durch diverse Wandausbrüche und grosszügigen Fassadenöffnungen verstärkt.