Die Schulanlage Mühlematt ist nebst Münsingen das wichtigste und grösste Schulzentrum zwischen Thun und Bern. Es darf als öffentliche Anlage entsprechend präsent sein und selbstbewusst auftreten. In der Mühlematt sollen auch regionale Leichtathletikwettkämpfe stattfinden und die Fussballklubs ihre 1. Liga-Spiele austragen können. Das Rasenspielfeld und die Leichtathletikanlagen entsprechen deshalb genau den wettkampftauglichen Massen.
Sie werden im flachen Teil der Parzelle angeordnet. Der Baukörper des neuen Schulhauses nimmt Bezug zum Rasenspielfeld und bildet den Abschluss der Aussensportanlagen. Er vermittelt die Topografie ausnutzend zum anschliessenden Quartier. Im nördlichen Zipfel der Parzelle steht die Sporthalle als öffentlichster Bau der Schulanlage. Sie ist ähnlich einer Arena ins Terrain abgesenkt. Das Terrain scheint durchzufliessen. Die Fassaden sind auf der Höhe der Fussgänger rundum transparent ausgebildet. Es entstehen interessante Einblicke und Sichtbezüge.
Für den Doppelkindergarten ist im Bereich der Aussensportanlage ein Baufeld reserviert.
Ein neuer Ort mit kraftvollen Beziehungen wird geschaffen. Hier entsteht ein Quartiertreffpunkt.
Hier entsteht Identität.
Kräftige Baumgruppen aus hochstämmigen Laub- und Nadelhölzern wie Bergahorn, Baumhasel und Waldföhre stehen im wohltuendem Kontrast zu den Baukörpern. Ihre Kronen bieten lichten Schatten an heissen Tagen und vermitteln zum Gürbeufer. Entlang der Mühlestrasse schliessen in Reihe gepflanzte Spitzahorne das Schulareal ab. Zum Gurnigelweg und zum angrenzenden Wohnquartier vermitteln locker gestreute Bäume und gestufte Hecken.
Mit einer filigranen naturbelassenen Holzarchitektur reagieren wir auf die grüne, ländliche Umgebung, aber auch auf die Nutzungen und die Benutzer. Es sollen einfache Gebäude mit einer Klarheit und natürlichen Ausstrahlung sein. Dazu gehört die Rhythmisierung und Plastizität der Fassaden mit horizontalen und vertikalen Elementen. Eine interessante Lichtführung mit einer Variation der Schatten. Alle Sinne werden angesprochen durch: die Farbklänge der unbehandelten Lärchenholzoberflächen und der bunten Vorhänge; die Haptik, das tastende „Begreifen“ der Materialoberflächen; die Akustik und der wohltuende Klang der massiven Holzböden beim Überschreiten. Zur Ausstrahlung gehören auch interessante Sichtbezüge, Durchblicke, Ein- und Ausblicke. Durch die offen gestalteten Treppen werden die vertikalen Bezüge der Geschosse untereinander aufgewertet und gestärkt.