Auftraggeber
Privat
Zusammenarbeit
Ingenieur
Planung
2014 – 2015
Ausführung
2015 – 2016
Das Bauernhaus von 1681 stellt typologisch eine für die Region charakteristische Variation des Berner Oberländer Bauernhauses dar. Im Unterschied zum typischen Oberländer Haus verfügt das Gebäude über einen Oekonomieteil mit südseitiger Hocheinfahrt. 1989 wurde in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege, Bauherrschaft und dem Architekten Matthias Rindisbacher der Wohnteil restauriert und umgebaut, gleichzeitig entstand aus dem Kuhstall ein Freilaufstall für Pferde.
Der Ökonomieteil wird nun zugunsten einer grosszügigen Wohnung rück- und komplett neu aufgebaut. Dadurch können die First- und Trauflinien des bestehenden Wohnteils erhalten bleiben. Um das heutige ganzflächig hölzerne Erscheinungsbild des Bauernhauses ohne eine besonders in Erscheinung tretende und als solches lesbare Befensterung weiterhin zu gewährleisten, wird auf der Westseite eine Verkleidung aus Holzbohlen vorgehängt, welche dahinter, wo notwendig, verglast oder geschlossen ist. Das Ziel ist, ein aus praktisch allen Blickwinkeln geschlossenes, einheitliches hölzernes Erscheinungsbild zu erhalten.
Aussen wie innen wird die ursprüngliche Aufteilung von muralem Erd- und hölzernem Obergeschoss übernommen. Die innen gedämmten Aussenwände des Sockelgeschosses werden mit Lehmbauplatten verkleidet und mit einem sandig eingefärbten Lehmputz abgeglättet. Das ganze Obergeschoss mit Böden, Wänden und Dach werden aus massiven Blockholzplatten aus Schweizer Weisstanne vorfabriziert, montiert und roh belassen. Türen und Schreinerarbeiten übernehmen die Materialisierung des Rohbaus und schaffen ein einheitliches, kräftig wirkendes Raumgefühl. Der originale Wohnteil aus dem 17. Jahrhundert erhält mit diesem Einbau eine zeitgemässe Ergänzung aus dem 21. Jahrhundert, welche sich gegen aussen nur minimal artikuliert und sich innen trotz moderner Bauweise mit vorwiegend einheimischen, natürlichen Materialien an der Bauweise des ursprünglichen Hauses orientiert.